Geologischer Rückblick

Die Marktgemeinde Reisenberg liegt im Wiener Becken am Fuße des Goldberges und dehnt sich in südwestlicher Richtung aus.

Das inneralpine Wiener Becken entstand, als im Laufe des Jungtertiärs ein Teil des Alpenkörpers entlang von Bruchlinien allmählich einsank. Die dadurch entstandene Senke wurde vom Meerwasser überflutet und im Laufe der Zeit mit marinen Sedimenten aufgefüllt.

Dieses Meer erfüllte die österreichisch-ungarische Tiefebene und reichte vom Mittelmeer bis zum Aralsee. Im ausklingenden Tertiär entstand durch Ablagerungen allmählich ein Binnenmeer, das als das Samatische Meer bezeichnet wurde.

Dieses Binnenmeer löste sich in einzelne stark ausgesüßte Seen auf (pontische Stufe) und gehörte bereits dem Pliözän an.

Nach den Ablagerungen der pontischen Bildungen traten große Ströme an die Stelle der Seen, die mächtige Schottermassen ablagerten.

Diese Flüsse schnitten sich immer tiefer im Laufe langer Zeiträume ein.

In späterer Zeit entstand die Fischa- und Leithaniederung.

Die Rauchenwarther Platte und das Arbesthaler Hügelland gehören einer Terrassenlandschaft an, die die Donau an ihrem rechten Ufer begleiten und die von Wien bis zur Parndorfer Platte bzw. zu den Hainburger Bergen reicht.

Der Goldberg in Reisenberg ist als isoliert stehengebliebener Rest einer alten Landoberfläche aufzufassen, wie sie noch in der Altsteinzeit zur Rauchenwarther Platte und zum Arbesthaler Hügelland hin bestanden.

Der Goldberg bildet also den südöstlichen Ausläufer dieser mehr oder minder hügeligen Terrassenlandschaft. Der Sockel des Goldberges ist aus Tertiär-Sedimenten aufgebaut, die Kuppe jedoch ist mit einer höchstens einen Meter dicken Schotterhaut überzogen, die von einer Aufschüttung der Urdonau stammt.

 

​Text: Ing. Karl F. Vlcek