Historische Bauten und Denkmäler

Hubertuskapelle (Friedenskapelle)

In den Jahren 1984 bis 1986 wurde auf der 1983 aufgeforsteten Hutweide, Parzelle Nr. 1009, eine Hubertuskapelle nach Entwürfen des damaligen Vizebürgermeisters Ing. Karl Vlcek und Beschluss am 6. Juli 1984 im Gemeinderat durch freiwillige Helfer und Sponsoren errichtet.

Da die europäische Architektur sowohl im Sakral- als auch im Profanbau auf der griechischen Antike fußt, wurde der Stil der Hubertuskapelle dieser rationalen klassischen Ordnung unterworfen. Die Kapellenvierung ist mit einem einfachen Portal versehen und mit flachem Dreieckgiebel überdacht sowie mit 2 Pilastern und 4 Säulen ausgestattet.

Die Einweihung erfolgte am 9. November 1986.

Statue des heiligen Florian

Nach mündlicher Überlieferung wurde diese Statue im Jahre 1886, dem Gründungsjahr der Reisenberger Freiwilligen Feuerwehr, auf dem Areal-Gartengrundstück Florianigasse 21 (ehemals Garten zum Haus Nr. 35)- „Zipf“ errichtet.

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde die Statue durch Witterungseinflüsse und den Kriegswirren von 1945 sehr stark in Mitleidenschaft gezogen und schließlich dem Verfall preisgegeben.

Dieser Torso, der im Garten von Unkraut und Erde überdeckt war, wurde von durch Zufall entdeckt und im Haus Nr. 35 aufbewahrt.

Erst im Jahre 1978/79, im Rahmen der von der Gemeinde abgehaltenen Goldbergwandertage, ließ Vizebürgermeister Karl Vlcek den sehr beschädigten Torso, dem der Kopf und die linke Hand zum Büttel fehlten, durch den Bildhauer Reischer aus Pottenstein restaurieren. Damals wurde auch die Säule samt Fundament neu angefertigt.

Statue des hl. Donatus

Der heilige Donatus von Reisenberg, dargestellt in antiker Soldatentracht mit einer Getreidegarbe zu seiner linken Seite, dürfte nach 1813 von der Gemeinde errichtet worden sein.

Die beiden Kastanienbäume links und rechts der Statue wurden um 1900 gepflanzt. In den 70iger Jahren, im Zuge der Ortsgestaltung im Bereich Heldenplatz, wurde rund um die Statue und die 2 Kastanienbäumen ein Rondeau angelegt.

Der unmittelbare Anlass der Errichtung dieser Statue könnten die 1770 und 1813 erfolgten großen Überschwemmungen durch die hochwasserführende Leitha gewesen sein. Das Hochwasser erreichte hier Reisenberg.

Die Weinbergkapelle

Die Weinbergkapelle der Gemeinde Reisenberg am Nordostfuße des Goldberges auf der Gemeindeparzelle 1768 (Waldspitz im Ausmaß von 561 m²) an der Weggabelung 1926/1 und 1927 wurde um die Jahrhundertwende des 18. Jahrhunderts zum Andenken an die ehemalige Richtstätte („Rots Kreuz“) von Reisenberg von der Gemeinde gestiftet.

Die Pieta-Kapelle (Kraft-Sam-Kapelle)

Die Pietakapelle wurde wahrscheinlich um 1860 von der Familie Kraft auf dem Grundstück Nr. 67 (heute Josef Sam) im Bereich der LH 161 und des Reisenbaches (Reisenbachbrücke) als Votivkapelle errichtet. Im Frühjahr des Jahres 1987 wurde die Kapelle durch einen Lastkraftwagen (während des Baues des neuen Kindergartens) so schwer beschädigt, daß sie abgetragen werden mußte. Noch im gleichen Jahr wurde sie wieder im gleichen Baustil aufgebaut.

Die Dreifaltigkeitssäule

Seit dem 13. Jahrhundert findet das Andachtsbild mit der Verehrung der hl. Dreifaltigkeit als Schutzpatron gegen die Pest Verwendung. Unsere Dreifaltigkeitssäule wurde im Jahre 1819 (vermutlich als Pestsäule) errichtet. Sie steht im Zentrum des Hauptplatzes zwischen zwei Kastanienbäume, die im Jahre 1906 am 22. Februar gesetzt wurden. Im Jahre 1869 dürfte diese Statue zum ersten Mal restauriert worden sein (als kleines Kuriosum kann die aus 1869 verkehrte Zahl 6 angesehen werden).

Im Jahre 1926 wurde die Dreifaltigkeitssäule durch die Familie Alois Schwarzott und 1980/81 durch die Gemeinde restauriert.

Annakapelle mit Spital (Armenhaus)

Graf Maximilian Cavriani schenkte 1763 der Pfarre Reisenberg unter dem Dechanten und Pfarrer von Reisenberg Georg Stella einen Grund für die Errichtung eines Spitals („für 8 arme Frauen und Männer“) mit einer Kapelle.

Die Kapelle ist mit einem hölzernen Glockentürmchen ausgestattet und in gewölbter Bauweise ausgeführt (Spätbarock), mit einem kleinen Altar und einem Bild mit der Darstellung von Joachim und Anna versehen. (Aus „Darstellung des Erzherzogtums Österreich unter der Enns“ 1832). Dieses „Spital“ samt Kapelle wurde um 1956 von der Pfarre an die Familie Firtl - Tomasek verkauft.

Marienstatue (in Neureisenberg)

Im Kreuzungsbereich der LH 161 und der Straße nach Mitterndorf unmittelbar neben der Fischa steht die Jahre 1951 errichtete Mariensäule.

Im Laufe der Jahrzehnte bröckelte der Sandstein stark ab, so dass eine Restaurierung erforderlich wurde. Die Restaurierung wurde 1986 im Auftrag der Gemeinde von Steinmetzmeister Opferkuh aus Mannersdorf durchgeführt.

Die Nepomukkapelle (Schuchkapelle)

Die Hl. Nepomukkapelle dürfte die älteste Kapelle von Reisenberg sein und wurde vermutlich um 1780 nach der ersten großen Überschwemmung Reisenbergs (1770 durch die hochwasserführende Leitha) errichtet.

Die Goldbergkapelle (Püffkapelle)

Diese Votivkapelle (Kreuzigungsmotiv) wurde von der Familie Püff um 1890 auf dem höchsten Punkt des Goldberges errichtet. Sie wurde im Jahre 1984 restauriert und in der Barockfarbe gelb/weiß gefärbelt.

Herz-Jesu-Kapelle („Kumbolderkapelle“)

Diese Kapelle wurde um 1880 am Ortsausgang auf der Weggabelung - neben dem seinerzeitigen „Armenspital“ errichtet.

Das Burschenkreuz

An der Weggabelung des Weinbergweges (Hohlweg) stand ehemals ein hölzernes Wegkreuz, das im Laufe der Jahrzehnte den Witterungseinflüssen zum Opfer fiel. Im Jahre 1970 haben eine Schar junger Burschen am selben Platz ein schmiedeeisernes Wegkreuz errichtet (Schmiede Karl Gall).

Das Heldendenkmal

In den Jahren 1925/1926 wurde am damaligen Angerplatz - heute Heldenplatz - mittig zwischen der Häuserreihe und dem Reisenbach das Kriegerdenkmal (Heldendenkmal) von der Gemeinde errichtet. Das Denkmal besteht aus Steinblöcken mit einer in der Mitte aufgebauten Skulptur eines Soldaten mit Helm und Sturmgewehr, halb sitzend, halb kniend. Links und rechts befinden sich je ein Stahlhelm auf einer Säule und zwei Kerzenleuchter.

Die schwarze Marmortafel mit den Namen der 18 Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg (1914-1918) ist in der Mitte des Monumentes angebracht.

Links und rechts sowie darunter befinden sich die 3 Tafeln der 60 Gefallenen des 2. Weltkrieges (1939-1945), so dass die Soldatenskulptur mit einem Sockel erhöht wurde.

Natursehenswürdigkeiten

Ein besonderes Juwel der Gemeinde Reisenberg stellt der Goldberg dar, der teilweise bereits unter Naturschutz steht (insbesondere der steile Südhang, auf dem seltene Blumen gedeihen, wie Kuhschelle, Berglilie, Veilchen u.a.).

Entlang der Volksschule und beidseitig entlang der Kirchenstiege sowie zwischen Gemeindehaus und altem Feuerwehrhaus und der Weinbergkapelle stehen Lindenbäume aus den Jahren 1895 und 1902. Am „Kellerplatz“ stehen seit 1887 Kastanienbäume. Davon wurde am 22. Februar 1905 ein Kastanienbaum zur Dreifaltigkeitssäule umgepflanzt.

Bemerkenswert und erwähnenswert sind die oberhalb der Sandgrube (im nordwestlichen Teil des Goldberges) gelegenen „Wolfsgruben“, die von der Bevölkerung der Kelten zugeschrieben werden.

 

​Text: Ing. Karl F. Vlcekt